Die Arbeit des IpD versteht sich als systemische Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Unser Gesamtleitbild setzt sich aus folgenden Grundsteinen zusammen.

Prinzip des guten Grundes

Bedingungslose Wertschätzung der Individualität eines jeden Menschen und seiner Bemühungen, sein Leben zu organisieren, leitet unser Denken, Fühlen und Handeln.

Empowerment

Die Befähigung der Personen zur selbstständigen Bewältigung von Herausforderungen gehört zu unseren obersten Prioritäten. Ein starkes Selbstwertgefühl befähigt Menschen und Familiensysteme Resilienzen zu bilden, welche die Grundvoraussetzung sind, eigene, funktionale Lebensstrategien zu entwickeln und anzuwenden. Ein starkes Selbstwertgefühl ermöglicht Toleranz und Akzeptanz vor den individuellen Wachstumsprozessen anderer Menschen. Im Rahmen der Ressourcenorientierung wollen wir Stärken stärken und durch bessere Handhabbarkeit, Verstehbarkeit und Sinnerleben eine Erhöhung des Kohärenzgefühls erreichen.

Wir sehen die Familien als Fachkräfte ihrer Belange an, die die Lösungen für ihre momentan als Krise erlebte Lebenssituation schon in sich tragen. Unsere Aufgabe ist es, sie bei der Findung ihrer Lösungswege zu begleiten und zu unterstützen. Wichtig ist uns dabei, dass die Familien ihren Weg hin zu einer positiven Lebensperspektive finden.

Systemische Fragestellung

Im Fokus systemischen Arbeitens stehen neben dem System Kernfamilie auch immer die beteiligten Subsysteme, die auf das Familiensystem direkt oder indirekt Einfluss ausüben.

Deshalb ist die Vernetzung und Kooperation mit allen beteiligten Hilfesystemen und sozialen Subsystemen, wie Schulen, Peergroups, Jugendämtern, Ärzten, Therapeuten, Pflegefamilien, Herkunftsfamilien u.ä., Voraussetzung für eine Initiierung dauerhafter Lösungen.

Wir sehen das „verhaltensoriginelle” Kind oder den Jugendlichen, aufgrund dessen eine Familie Hilfe zur Erziehung in Anspruch nimmt, als Symptomträger und nicht als jemanden der „repariert” werden muss an.

Vielmehr geht es darum zu klären:

  • Welchen Sinn macht das als negativ erlebte Verhalten?
  • Welche Funktion erfüllt es für den Erhalt des ganzen Familiensystems?
  • Wer hat was davon?
  • Was muss sich im familiären Kontext entwickeln, damit das Kind/der Jugendliche sich verändern kann?
  • Wie kann die Präsenz der Eltern im Rahmen einer gewaltfreien Beziehungsdynamik wieder entwickelt werden

Lebensweltorientierung

Jeder Mensch hat eine etwas unterschiedliche Lebenswelt, bestimmt durch sein Umfeld, Erfahrungen und Prägungen. Das Ziel der Lebensweltorientierung ist es einen „gelingenderen Alltag“ zu schaffen und in der Spannung zwischen gegebenen Verhältnissen und Bewältigungsleistungen der Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Die ist nur durch die Zumutung von Veränderungen in Anbetracht der jeweiligen Lebenswelt möglich. Gegensätzlichkeiten sollten ausgehalten und für die Prozesse genutzt werden. Wichtig ist, dass die Lösungen gemeinsam erarbeitet und in der jeweiligen Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und Familien Sinn ergeben.

Wir gestalten unsere Arbeit prozessorientiert. Dabei haben wir immer eine möglichst schnelle und nachhaltige Entfaltung der familieneigenen Lösungen im Blick.

Systemischer Ansatz im Rahmen von Kindeswohlgefährdung und Zwangskontext

Die Arbeit mit Familien, die im Rahmen eines Zwangskontextes mit uns zusammenarbeiten müssen und bei denen gegebenenfalls ein klarer Kontrollauftrag gem. § 8a, SGB VIII besteht, basiert auf der oben genannten, wertschätzenden und systemischen Grundhaltung.

Im Fall von fortgesetzter Kindeswohlgefährdung werden notwendige direktive Interventionen und Maßnahmen konsequent eingeleitet und durchgeführt. Hierbei hat das Wohl des Kindes immer Priorität.